Geschichtliches
Das Dorf liegt am Westrand des Gartower Forstes. In der Dorfmitte, dort wo sich die Feldsteinkapelle auf einer leichten Anhöhe erhebt, weitet sich die Straße zu einem Kirchplatz, auf dem bis ins 19. Jahrhundert hinein Märkte von überregionaler Bedeutung abgehalten wurden. Am Rande des baumbestandenen Platzes liegt von Akazien beschattet das Pfarrhaus. Unmittelbar daneben befindet sich der Friedhof mit einer kleinen Kapelle. Das Haus aus dem Jahr 1798 stellt einen repräsentativen, traufständigen, einstöckigen Fachwerkbau dar. Es ist genau wie das den Marktplatz im Osten begrenzende Gebäude, in dem sich heute das Restaurant „Trebeler Bauernstuben“ befindet, ein frühes Beispiel für die Abkehr vom Typ des Hallenhauses.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes steht das gräflich Bernstorffsche Forsthaus. Es ist ein einstöckiger Ziegelfachwerkbau, der 1820 einen älteren Bau ersetzte (Abenteuer Deutsche Landschaft, S. 138f.)
Über die Entstehung des Namens Trebel gibt es zwei Versionen. Die eine besagt, dass es sich um eine slawische/wendische Bezeichnung für „Tripolje“ = „Drei Felder“ handelt. Die andere Auslegung behauptet, es sei die Namensbezeichnung der Familie „Triebele“, die als Gründer des Ortes gilt. Erst im Mittelalter sind die Spuren einer Ansiedlung um die wuchtige Feldsteinkirche erkennbar. Ein vermutlich aus den selben Feldsteinen bestehender Vorgängerbau der heutigen Kirche wurde wohl schon um das Jahr 1150 erbaut. Unterhalb der Kirche entstand ein Marktplatz, um den sich Wohnungen und Stallungen gruppierten.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Trebel findet sich im Lüneburger Lehnsregister Band 4, Nr. 648. Dort werden 1360 zwei Dörfer Trebel erwähnt, „Twe dorp to tribele“ , das spätere „Groß- und Kleintrebel“. Abgesetzt von der Kirchensiedlung entwickelte sich gleichzeitig der hufeisenförmige Rundling der Bauernsiedlung von Klein Trebel. Für Jahrhunderte unterstanden beide Orte auch verschiedenen Lehnsherren. Es waren in Groß Trebel die Herren von Plato und in Klein Trebel die Herren von Bülow, später ab 1694 die Herren von Bernstorff.
In der Hochblüte umfasste Trebel mehr als 100 Wohn- und Stallgebäude. Der „Brautstein“ bei Woltersdorf mit seinem um 1700 verfassten Gedicht sagt aus: „Twe Brutlüd hewen Hochtied hat, Vöhl Lüd wern da ut Trewelstadt un ut Dörp Lüchow komt…“ (Zwei Brautleute haben geheiratet, viele Leute waren da aus Trebel-Stadt und aus dem Dorf Lüchow). Im Jahre 1821 hatte das Dorf nur noch 223 Einwohner, mit seinen Handwerkern aber immer eine gewisse Bedeutung. Bis hin zum 2. Weltkrieg waren viele Handwerkszweige und Gewerbetreibende vertreten. Die Bauernhöfe gingen im gleichen Zeitraum auf sechs bewirtschaftete zurück, heute sind es nur noch drei. (Quelle:Wolfgang Neugebauer)
Geschichtliches zur Kirche, beachten Sie auch die Panoramatour rund um und in der Kirche
Die wuchtig-schöne Feldsteinkirche zu Trebel wirkt zwar sehr altertümlich, entstand in ihrer heutigen Form aber erst im 15. oder gar 16. Jh., worauf unter anderem die Verwendung von Ziegelsteinen im Bereich der Türgewände und die unregelmäßige Anordnung der Feldsteine und der die gesamte Breite des Kirchenschiffs einnehmende Chor hinweisen. Ihr Standort ist aber einer der ältesten Kirchenstandorte im Sprengel Lüneburg, und die mächtigen Feldsteine wurden wohl schon Mitte des 12. Jahrhunderts mühevoll aus den Elbtälern herangeschafft, um damit einen ersten Kirchenbau zu errichten. Wie dieser ausgesehen haben könnte, zeigen noch heute die zahlreichen romanischen Feldsteinkirchen der benachbarten Altmark.
Die Reformation vollzog sich unter Herzog Ernst dem Bekenner um 1530. Seit dieser Zeit gehören zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde die 10 Ortschaften Trebel, Dünsche, Nemitz, Marleben, Klautze, Gedelitz, Tobringen, Vasenthien, Liepe, Pannecke und die Kapellengemeinde Gorleben. Das Kirchspiel Trebel gehört zum Kirchenkreis Dannenberg. Einen Turm erhielt die Kirche erst im Jahre 1626. In diesem Fachwerkturm wurden die beiden Glocken aus dem Dachstuhl des Kirchenschiffes angebracht. Das heutige Pfarrhaus entstand 1698 und gehört somit zu den ältesten Gebäuden in Trebel. Der Neubau wurde notwendig, weil im gleichen Jahr das alte Pfarrhaus wegen „Verwahrlosung des Schornsteines“ völlig abbrannte.
1721 wurde der Kirchenbau renoviert: 10.000 Bieberschwänze wurden auf 50 Pferdewagen aus Salzwedel herangeschafft. Zwei Fuder Kalk kamen aus Fallersleben, Steine aus Damnatz und auf dreißig Pferdewagen kamen ebenso viele schwere Eichenbalken aus Schnakenburg. Bis dorthin sind sie auf der Elbe aus Böhmen gebracht worden. Der Turm wurde im Jahre 1750 wegen Baufälligkeit abgerissen. Der heutige Turm an der Westseite der Kirche entstand 1753. Er wurde von den Zimmermeistern Joachim Schultz aus Gartow und Peter Witthöft aus Holtorf sowie dem Schieferdecker und Maurermeister Johann Balth. Thielo aus Schnakenburg erbaut.
1717 entstand der Altar. Er wurde vom Tischlermeister Gödecke aus Tobringen erstellt. Die schöne Frontbemalung aus echtem Dukatengold schuf der Maler Brand aus Lüneburg. Dass in Kirche und Pfarrhaus nicht immer nur Gottesfurcht und christliche Moral herrschte, wissen schon alte Chroniken zu berichten:
1777 erhielt die Kirche zu Trebel die weit über Deutschlands Grenzen hinaus berühmte Orgel des Orgelbaumeisters Johannes Stein. In den Jahren kurz vor dem ersten Weltkrieg sorgte die Gräflich Bernstorff’sche Stiftung für ein neues Glockengeläut und eine neue Turmuhr. Die neue 14 Zentner schwere Glocke wurde aber bereits 1917 wieder abgeholt und für Kriegszwecke eingeschmolzen. Erst zehn Jahre später erhielt die Kirche wieder eine neue Glocke.
Seit Ende der vierziger Jahre bis heute haben Gemeinde und Landeskirche sich viel Mühe mit Renovierung und Modernisierung von Kirche und Orgel gegeben. Die Orgel wurde inzwischen grundüberholt. Seit Mai 2001 erklingt sie wieder zu vielen Konzerten in der Kirche.